Wir stellten also den Terminplan für die Chemo auf. 3 Zyklen sollten es erst einmal werden. Die große Überraschung folgte dann bei der ersten Chemo. Ich bekam einen allergischen Schock vom Inhaltsstoff der Chemo. Dieser äußert sich durch plötzlichen Schweißausbruch, Kreislauf weg. Deswegen läuft am Anfang jeder Chemo es auch langsamer. Der Onkologe als auch die Schwestern reagierten schnell und stoppten sofort die Chemo. Es gibt einen Ersatzstoff für diesen Bestandteil der Chemo, der auf eine andere Art hergestellt wird und wohl verträglicher ist. Mein Onkologe klärte das, dass ich diesen Stoff dann bekommen soll. Doch das musste alles erst bestellt werden und somit verschob sich mein Therapieplan.
Ich bekam durch die Chemo sehr starke Depressionen und lag wieder sehr viel im Bett. Ich war dauernd einfach nur traurig und manchmal hatte ich nun Angst vor dem Tod und das ich nicht sehen würde wie unsere Kinder groß werden. Das war eine sehr schlimme Zeit unter der Chemotherapie. Aber ich kämpfte mich mehr schlecht als recht da durch.
Durch einen großem Zufall sprach meine Frau mit einer Bekannten aus dem Kindergarten über meine Erkrankung. Die Bekannte empfahl uns einen anthroposophischen Arzt in Köln, der uns sicherlich noch weiterhelfen könnte in Bezug auf Nebenwirkungen, Depression und ggf. auch Krebsbekämpfung. Wir fuhren dorthin und ich ließ mich durchchecken. Ich bekam Mittel gegen die Nebenwirkungen und auch gegen meine Depression. Die Übelkeit wurde etwas besser. Die Depression kann ich nicht beurteilen, da es mir immer noch schlecht ging. Trotz Stimmungsaufheller der Schulmedizin und Naturheilkunde-Mittel. Der Arzt sagte, dass ich mich melden soll wenn etwas seien sollte. Der Arzt war schon speziell, aber ich verdanke ihm im Nachhinein mein Leben.
Nach 3 Zyklen, die immer wieder mal verschoben und auch abgeändert werden mussten, da meine Blutwerte nicht mehr mit spielten kam dann das Kontroll-CT.
Wieder einmal schlechte Nachrichten: Der Tumor war unter Chemotherapie weiter gewachsen. Wir hörten mit der Chemotherapie auf und wussten eigentlich nicht mehr weiter. Die Schulmedizin war nun komplett am Ende.
Wir fuhren erneut zum anthroposophischen Arzt nach Köln und berichteten. Er schlug mir eine Klinik im Schwarzwald vor zu der ich mich begeben sollte, die eine Fiebertherapie kombiniert mit Mistel bei Krebspatienten anbieten. Als ich ihm meine Abneigung gegen Krankenhäuser mitteilte, sagte er mir, dass ich mir keine Sorgen machen soll und das Krankenhaus im Schwarzwald sehr klein und anders ist. Also fuhren wir nach Hause und machten dort einen Termin zum Vorstellen.
Tipp: Auf Grund meiner Erfahrung kann ich nur jedem raten von Beginn der Krankheit an einen anthroposophischen Arzt dazu zu nehmen, damit man von beiden Seiten Schul- und gesamtheitliche Medizin betreut wird. Dadurch ergeben sich bei weitem mehr Möglichkeiten zur Behandlung. Im Süddeutschen Raum sind diese gesamtheitlichen Ansätze bei weitem mehr vertreten als hier im Westen oder im Norden.
Mein Onkologe war froh als ich ihm berichtete, dass ich dorthin fahre, da er keine Ahnung hatte was er mit mir noch machen sollte.